
Da Kaiserschnitte so häufig sind, wird oft übersehen, dass es sich um einen äußerst invasiven chirurgischen Eingriff handelt.
Das Trauma und die Schmerzen, die nach einem Kaiserschnitt auftreten, sollten nicht unterschätzt werden.
Die gute Nachricht ist, dass es viele Möglichkeiten gibt, die Schmerzen zu lindern und die Erholungszeit zu verkürzen, sodass Sie möglichst schnell wieder auf die Beine kommen und das Leben mit Ihrem Neugeborenen genießen können.
Wenn Ihnen gesagt wurde, dass Sie einen Kaiserschnitt benötigen, Sie kürzlich einen Kaiserschnitt hatten oder einfach nur über Ihre Entbindungsoptionen nachdenken, ist es wichtig, informiert zu sein, was Sie erwarten könnte.
Schauen wir uns also acht hilfreiche Tipps für Ihre Erholung nach einem Kaiserschnitt an.
Tipp 1 – Schmerzmittel einnehmen
Es ist völlig normal, etwa zwei Wochen nach einem Kaiserschnitt Schmerzen zu haben.
Ihr Arzt wird Ihnen nach dem Eingriff wahrscheinlich Schmerzmittel verschreiben, die Sie wie verordnet einnehmen sollten, um Ihre Genesung zu unterstützen.
Einige frischgebackene Mütter, insbesondere diejenigen, die sich für das Stillen entschieden haben, vermeiden es, nach der Geburt Schmerzmittel einzunehmen.
Stellen Sie sicher, dass Ihr Arzt über Ihre Stillentscheidung Bescheid weiß, damit die Medikamente das Baby nicht beeinträchtigen, und nehmen Sie dann das, was Ihnen verschrieben wird!
Tipp 2 – Probiotika für die Darmgesundheit ausprobieren
Nach Ihrem Kaiserschnitt werden Ihnen möglicherweise Antibiotika verschrieben, um Infektionen vorzubeugen.
Leider können diese bei einigen Müttern Magenbeschwerden und andere Verdauungsprobleme verursachen.
Probiotika sind eine großartige Möglichkeit, sowohl Ihre Darmgesundheit als auch Ihr Immunsystem zu stärken.
Sie können sie als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Tabletten oder Joghurtgetränken einnehmen oder den Anteil probiotikareicher Lebensmittel in Ihrer Ernährung erhöhen.
Egal für welche Option Sie sich entscheiden, Probiotika können helfen, antibiotikabedingten Durchfall zu reduzieren – was besonders nach einem Kaiserschnitt sehr unangenehm ist.
Tipp 3 – Die Wunde pflegen
Der Schlüssel zu einer schnellen Genesung nach einem Kaiserschnitt liegt darin, wie gut Ihre Wunde heilt.
Eine infizierte Narbe verlängert Ihre Erholungszeit und sorgt für ein schlechtes Allgemeinbefinden.
Halten Sie Ihre Wunde sauber, lassen Sie sie regelmäßig von Ihrem Arzt kontrollieren und befolgen Sie die postoperativen Anweisungen.
Sie sind schon bald wieder fit.
Halten Sie die Wunde trocken und kontrollieren Sie sie häufig. Achten Sie auf Schmerzen, Rötungen, Wärme oder Ausfluss.
Sie haben entweder selbstauflösende Fäden, die sich mit der Zeit auflösen, oder chirurgische Klammern, die Ihr Arzt zu einem festgelegten Zeitpunkt entfernen muss.
Vergessen Sie keine Termine, damit Ihr Arzt oder Ihre Hebamme die Wunde im Auge behalten und sicherstellen kann, dass sie richtig heilt.
Tipp 4 – (Sehr) sanfte Bewegung
Das Schlüsselwort ist „sanft“.
Übertreiben Sie es nicht!
Sie können mit sehr leichtem Gehen beginnen, sobald Ihr Arzt Ihnen grünes Licht gibt, und langsam Ihre Ausdauer wieder aufbauen.
Das hilft Ihnen, mit Ihrem Baby rauszugehen, was das Risiko einer postpartalen Depression senkt.
Außerdem wird die Durchblutung gefördert und das Risiko für Blutgerinnsel, eine mögliche Nebenwirkung nach einem Kaiserschnitt, verringert.
Tipp 5 – Auf die Ernährung achten
Wenn Sie wieder vollständig gesund werden möchten, müssen Sie Ihrem Körper die nötigen Nährstoffe und Vitamine zuführen.
Ihr Körper ist auf gute Ernährung für Gesundheit und Wohlbefinden angewiesen, und eine ausgewogene Ernährung kann Ihre Erholungszeit nach einem Kaiserschnitt verkürzen.
Trinken Sie viel Wasser und essen Sie reichlich frisches Obst und Gemüse.
Die Ergänzung mit entzündungshemmenden Lebensmitteln wie Nüssen und Samen, Hähnchen, Brokkoli und Beeren kann ebenfalls helfen, Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist ausreichend Ballaststoffe in der Ernährung.
Hormonelle Veränderungen können bei frischgebackenen Müttern zu Verstopfung führen, unabhängig davon, ob sie vaginal oder per Kaiserschnitt entbunden haben.
Pressen belastet die Wunde und kann zu Rissen und Schmerzen führen.
Indem Sie Verstopfung von vornherein vermeiden, können Sie dieses Problem umgehen.
Tipp 6 – Schweres Heben vermeiden
Sie haben die volle Erlaubnis, andere die schwere Arbeit im Haushalt übernehmen zu lassen, denn nach Ihrem Kaiserschnitt ist schweres Heben tabu!
Das Heben von Gegenständen, die schwerer als Ihr Neugeborenes sind, belastet Ihre Wunde und kann die Heilung beeinträchtigen.
Auch für Ihren Rücken ist das nicht gut.
Diese Einschränkung gilt mindestens für die ersten zwei Wochen oder länger, je nach Empfehlung Ihres Arztes.
Natürlich müssen Sie Ihr Baby heben, aber auch das sollten Sie vorsichtig tun.
Beim Stillen stützen Sie sich mit Kissen ab.
Und egal, wie sehr Sie Ihren alten Körper zurückhaben möchten: Sit-ups oder andere Bauchmuskelübungen sind jetzt tabu.
Tipp 7 – Lassen Sie sich Zeit mit Sex
Sex ist vielleicht das Letzte, woran Sie denken – vielleicht aber auch nicht.
Wenn Sie wieder Lust darauf haben, sprechen Sie vorher mit Ihrem Arzt. Danach nehmen Sie sich Zeit und hören Sie auf, wenn Sie Schmerzen verspüren.
Sie können das Risiko von Schmerzen verringern, indem Sie ausreichend Gleitmittel verwenden und sicherstellen, dass Sie vorher ausreichend erregt sind.
Das gilt auch für Frauen nach einer vaginalen Geburt, aber nach einem Kaiserschnitt müssen Sie zusätzlich auf die Wunde achten.
Vermeiden Sie Positionen, die zu viel Reibung an der Narbe verursachen.
Tipp 8 – Versuchen Sie nicht, alles alleine zu machen
Denken Sie daran, dass Ihr Körper gerade eine traumatische Erfahrung durchgemacht hat. Wahrscheinlich sind Sie auch emotional erschöpft.
Versuchen Sie nicht, alles alleine zu machen.
Sie sind jetzt Mutter und haben unzählige Verantwortungen im Kopf, während Sie sich von einer großen Operation erholen.
Scheuen Sie sich nicht, Ihren Partner, Freunde, Familie oder andere Vertrauenspersonen um Hilfe zu bitten.
Jetzt ist die Zeit, sich auf sich selbst und Ihr Baby zu konzentrieren – nicht darauf, Superwoman zu spielen.
Diese acht Tipps sollten Ihnen helfen, sich nach Ihrem Kaiserschnitt deutlich schneller zu erholen und sich insgesamt besser zu fühlen.
Quellen:
- https://link.springer.com/article/10.1007/s00404-012-2384-5
- https://www.nhs.uk/conditions/caesarean-section/recovery/
- https://www.babycenter.com/0_recovering-from-a-c-section_221.bc
- https://www.mayoclinic.org/healthy-lifestyle/labor-and-delivery/in-depth/c-section-recovery/art-20047310
- https://americanpregnancy.org/labor-and-birth/cesarean-aftercare/
- https://www.acog.org/Patients/FAQs/Cesarean-Birth
- https://medlineplus.gov/ency/patientinstructions/000624.htm