
Eines der schönsten Gefühle während der Schwangerschaft ist es, das Baby in sich zu spüren. Dadurch wird die Schwangerschaft noch einmal viel realer.
Da ist wirklich ein Baby in dir, das wächst – und du kannst es buchstäblich fühlen!
Es ist ein wunderschöner und ganz besonderer Moment.
Aus diesem Grund können es die meisten Schwangeren kaum erwarten, die ersten Bewegungen ihres Babys zu spüren.
Die Bewegungen deines Babys werden im Verlauf der Schwangerschaft immer wichtiger für dich. Sie helfen dir, eine engere Bindung zu deinem Baby aufzubauen.
Außerdem geben sie dir die Sicherheit, dass alles in Ordnung ist und dein Baby sich so entwickelt, wie es soll.
Wann sollte ich die ersten Bewegungen meines Babys spüren?
Manche Frauen spüren die Bewegungen ihres Babys schon früh, aber normalerweise treten die ersten zarten Bewegungen zwischen der 18. und 22. Schwangerschaftswoche auf.
Manchmal werden diese ersten Bewegungen sogar erst um die 25. Woche herum wahrgenommen.
Vorher ist das Baby einfach noch zu klein, um deutliche Empfindungen auszulösen.
Nach der 25. Woche solltest du jedoch regelmäßig Bewegungen spüren, die im weiteren Verlauf der Schwangerschaft immer intensiver werden.
Die allerersten Bewegungen nennt man „Kindsbewegungen“ oder „Quickening“. Bei einer zweiten Schwangerschaft spürt man sie oft etwas früher als beim ersten Mal.
Vielleicht, weil man weiß, worauf man achten muss, und die kleinen, flatternden Bewegungen nicht übersieht.
Mach dir keine Sorgen, wenn du vor der 22. Woche noch keine Bewegungen spürst.
Wenn du übergewichtig bist, spürst du die Bewegungen vielleicht etwas später als der Durchschnitt. Das liegt an dem zusätzlichen Gewebe zwischen dir und dem Baby.
Wenn du nach etwa der 25. Woche immer noch keine Bewegungen spürst, solltest du zur Sicherheit deine Ärztin oder deinen Arzt kontaktieren.
Bewegungen spüren und die Lage der Plazenta
Die Lage der Plazenta hat großen Einfluss darauf, wie und wo du die Bewegungen spürst.
Bei einer sogenannten Vorderwandplazenta (Placenta praevia anterior) – wenn die Plazenta an der Vorderseite der Gebärmutter liegt – werden die Bewegungen meist später und weniger deutlich wahrgenommen.
Ob du eine Vorderwandplazenta hast, erfährst du meist schon beim Ultraschall um die 20. Schwangerschaftswoche.
Wie fühlt sich das an, wenn sich das Baby bewegt?
Die ersten Bewegungen spürst du am ehesten, wenn du ruhig sitzt oder liegst.
Wie sich das für dich anfühlt und wie du es beschreibst, kann ganz anders sein als bei einer anderen Frau.
Viele beschreiben das erste Mal als ein Gefühl von Schmetterlingen im Bauch oder ein leichtes Flattern.
Manchmal ist das Gefühl so zart, dass du unsicher bist, ob es wirklich das Baby ist oder vielleicht doch nur Blähungen oder Magenknurren.
Mit der Zeit wirst du die Bewegungen deines Babys aber immer besser erkennen.
Du wirst sofort wissen, wenn dein Baby sich streckt oder herumdreht.
Gegen Ende des zweiten Trimesters sind die Bewegungen eindeutig und viel kräftiger – mit Tritten, Ellenbogenstößen und kleinen Stupsern.
Wie oft bewegt sich das Baby?
Im dritten Trimester bewegt sich dein Baby durchschnittlich 5–10 Mal pro Stunde. Natürlich spürst du nicht jede einzelne Bewegung, besonders wenn du beschäftigt bist, aber viele davon schon.
Du wirst auch merken, dass dein Baby einen eigenen Rhythmus von Ruhe und Aktivität entwickelt. Es bewegt sich zu bestimmten Tageszeiten mehr als zu anderen.
Vielleicht bemerkst du, dass dein Baby zwischen 21 und 1 Uhr nachts besonders aktiv ist – genau dann, wenn du eigentlich schlafen möchtest.
Das kann zu Schlafstörungen führen, besonders wenn die Bewegungen kräftig sind.
Der Grund für die nächtliche Aktivität ist ein Anstieg deines Blutzuckerspiegels, der sich auf dein Baby auswirkt. (Das ist normal und kein Grund zur Sorge.)
Im weiteren Verlauf des dritten Trimesters reagiert dein Baby vielleicht sogar auf deine Stimme, Berührungen am Bauch, Musik oder laute Geräusche. Manche Babys reagieren sogar stärker auf die Stimme des Partners als auf die eigene.
Was, wenn mein Baby sich weniger bewegt (oder gar nicht mehr)?
Mach dir keine Sorgen, wenn du vor der 25. Woche noch keine regelmäßigen Bewegungen spürst, besonders bei deiner ersten Schwangerschaft.
Ab der 28. Schwangerschaftswoche sollte dein Baby jedoch regelmäßige Bewegungen machen, und du wirst wahrscheinlich einen eigenen Rhythmus erkennen.
Im letzten Trimester wird empfohlen, die Bewegungen deines Babys zu beobachten, um sicherzugehen, dass es ihm gut geht. Das ist eine bessere Methode, um die Gesundheit deines Babys einzuschätzen, als ein Heim-Doppler zu verwenden.
Lerne die normalen Bewegungsmuster deines Babys kennen, damit du Veränderungen bemerkst. Setz dich dazu eine Stunde lang ruhig hin und zähle die Tritte. Versuche, 5–10 Bewegungen zu zählen.
Achte darauf, wie lange es dauert, bis dein Baby zehn Bewegungen macht. Normal sind zehn Bewegungen innerhalb von zwei Stunden.
Wenn das nicht der Fall ist oder die Bewegungen deutlich weniger werden, solltest du deine Hebamme oder deinen Arzt kontaktieren. Außerhalb der Sprechzeiten gehe in die Notaufnahme.
Viele Krankenhäuser haben eine Überwachungsstation, in der die Bewegungen und der Herzschlag deines Babys überwacht werden können, um sicherzugehen, dass alles in Ordnung ist.
Im Zweifel ist es immer besser, auf Nummer sicher zu gehen und dich untersuchen zu lassen, wenn du weniger Bewegungen spürst.
Welche Bewegungs-Meilensteine gibt es beim Baby?
Mit fortschreitender Schwangerschaft wird sich dein Baby immer mehr bewegen. Hier ein kurzer Überblick, wie sich die Bewegungen im Verlauf der Schwangerschaft anfühlen können:
- Vor der 18. Woche – Vielleicht spürst du ein leichtes Flattern – oder es sind doch nur Blähungen? In diesem Stadium bist du dir wahrscheinlich noch nicht sicher, ob es das Baby ist.
- 18.–25. Woche – In diesem Zeitraum spürst du Bewegungen, die sich wie Schmetterlinge oder Flattern anfühlen. Vielleicht bemerkst du auch rhythmische Bewegungen, wenn dein Baby Schluckauf hat.
- Ab der 25. Woche – Jetzt wird es ernst: Jetzt kommen die Tritte. Manche können sogar ziemlich kräftig sein.
- 36. Woche – Wundere dich nicht, wenn dein Baby sich jetzt etwas weniger bewegt. Es wird immer größer und hat weniger Platz. Die Bewegungen sollten aber nicht plötzlich stark abnehmen – behalte das im Auge und sprich mit deiner Hebamme oder deinem Arzt, wenn du unsicher bist. Die Bewegungen werden weniger, bleiben aber regelmäßig.
Denk daran: Das sind nur Richtwerte. Jedes Baby ist anders. Manche Mütter spüren die Bewegungen früher, andere später.
- http://www.bounty.com/pregnancy-and-birth/pregnancy/pregnancy-other-conditions/anterior-placenta
- https://www.webmd.com/baby/daily-fetal-movement-assessment
- http://americanpregnancy.org/while-pregnant/kick-counts/
- https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK470566/
- https://americanpregnancy.org/while-pregnant/first-fetal-movement/